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Heimisches Rindfleisch erfreut sich beim Regionaltag am Landratsamt Traunstein großer Beliebtheit

Als die ersten Aussteller, unter ihnen auch die Erzeugergemeinschaft Traunstein, für den Regionaltag am 14. Juli ihre Stände aufbauten, sah es in den frühen Morgenstunden noch nicht so aus als würde das Wetter mitspielen. Aber schon am späten Vormittag setzte sich die Sonne immer wieder durch und die moderaten Temperaturen animierten Tausende von Besuchern, sich einmal genauer anzusehen was unsere regionalen Erzeuger und Produktveredler aus der Region anzubieten haben.

Die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh bot Ochsenfetznsemmeln als Probierschmankerl an. Ziel war es, dem Konsumenten zu demonstrieren, dass sich nicht nur die Edelteile eines Schlachtrindes sondern auch andere Partien der Schlachtkörpers hervorragend eignen, um wohlschmeckende Fleischgerichte daraus zu produzieren. Bei Gesprächen mit den Besuchern des Standes wurde großes Vertrauen in die Landwirtschaft unserer Region deutlich. Dass man Qualitätsfleisch schmeckt, wurde uns einhellig bestätigt. 
Ein Wermutstropfen bleibt. Denn die Zuwendung der Besucher des Regionaltags hin zu regionalen Produkten entspricht nicht dem tatsächlichen Kaufverhalten des überwiegenden Anteils der Bevölkerung im Supermarkt. Entgegen bei Umfragen erhobener Verhaltensabsichten wird auch in der Region immer noch eher zum preiswerten, nicht regionalen Fleischprodukt gegriffen. Dies geschieht aber wohl auch, weil die Lebensmittelkonzerne, ebenfalls entgegen ihrer öffentlich abgegebenen Versprechen, regionale Lebensmittel nur in geringem Umfang in ihre Sortimente aufnehmen. Die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, ebenso wie der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch, forderten die Konsumenten in ihren Begrüßungsreden auf, verstärkt regionale Produkte einzukaufen und für die bessere Qualität auch mehr zu zahlen. Aber was im Supermarkt nicht angeboten wird, kann man halt nicht erwerben, so die Aussage des stellvertretenden Vorstands der Erzeugergemeinschaft, Franz Niedermaier. Eine der Ursachen ist ein immer noch fehlendes, übergreifendes Logistikkonzept. Nur die Bündelung der Zulieferer sichert Abnehmern aus Handel, Industrie und Gastronomie die notwendige Liefersicherheit. Für die meist kleingewerblich aufgestellten regionalen Anbieter kommt es außerdem darauf an, ihre Waren zu vertretbaren Vertriebskosten abzusetzen. Für die über 2.000 rinderhaltenden Mitgliedsbetriebe der als Selbsthilfeorganisation agierenden Erzeugergemeinschaft Traunstein ist die Bündelung der Vertriebsaktivitäten schon seit über 40 Jahren gegeben und das Tochterunternehmen Regionalrind Traunstein-Miesbach GmbH beliefert regionale Selbstvermarkter oder deren Kunden mit Rindfleisch aus Lohnschlachtung, auf Wunsch auch handwerklich feinzerlegt, im eigenen Kühl LKW bis vor die Haustür. Aber auch Metzger und Gastronomie schätzen den direkten Kontakt über den wirtschaftlichen Verein zum Landwirt und die damit verbundenen Vorteile. Hans Grabner, der Vorstand der Erzeugergemeinschaft, begrüßt das noch ausbaufähige Umdenken des Verbrauchers und unterstreicht die Aussage der Grußwortredner des Regionaltages. Er erhofft sich eine noch größere Wertschätzung der Mitgliedsbetriebe und eine verbesserte regionale Wertschöpfung. „Der Erhalt unserer einzigartigen landwirtschaftlichen Struktur in der Alpen- und Voralpenregion ist unser größtes Ziel. Damit widersetzen wir uns mutig dem zunehmenden Trend zur Industrialisierung der bäuerlichen Arbeit“.